Diese Seite wurde am 28. Dezember 2016 erstellt!
letzte Aktualisierung   06. Mai 2020
zum Seitenanfang zum Seitenanfang Ersterwähnung der Nachbardörfer: Domersleben 1056 als Domeresleben Wanzleben  937 (?)    als Wantesleba Klein Rodensleben 888 als  Rodensleva Groß Rodensleben 888 Bergen 1093 Ochtmersleben 1145 Drackenstedt 973 als Drikkestedi Dreileben 966 als Drogonleuo (?) Wellen 1137 als Remkersleben 945  Quelle: Wikipedia
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Freie Bauern Vom Frühmittelalter bis zum Ende der Epoche gab es auch freie Bauern. Sie sind Eigentümer des Landes, daß von ihnen bewirtschaftet wird. Diesen „freien“ Status haben sie wahrscheinlich über Generationen schon vererben können. Auch die Möglichkeit durch besondere Verdienste gegenüber den Grundherren in diesen Status zu kommen besteht. Aber auch umgekehrt, durch Kriege unter den Herrschern durch Missernten oder Krankheit werden viele wieder zu Unfreien oder Halbfreien2).
Halbfreie Bauern Meist waren es vormals Freibauern, die wie schon beschrieben, meist unverschuldet in eine Zwangslage gekommen sind. Sie waren zwar als Person frei, aber für das zu bearbeitende Land mussten sie den entsprechenden Zins entrichten. Die Möglichkeit zu Frondiensten für den Grundherrn bestand. Als ehemals zu dem Land gehörend, wurden sie auch Hörige genannt 2 ).
Unfreie Bauern Die unfreien haben das Land von ihrem Herren gepachtet und müssen prozentuale abgaben entrichten. Sie leisten zuallererst Frondienste beim Grundherren und haben dann erst ihre eigenen Felder zu bewirtschaften. Auch von anderen Erträgen und der Viehzucht gehen Abgaben an den Grundherren. Kopf- oder Leibzinsen pro Person die noch auf dem Land leben werden ebenfalls erhoben 2 ).
Frondienste Alles zuerst für den Grundherr. Waren in den Jahren widrige Bedingungen -Witterung, Seuchen, Krieg-, hatten die Bauern mühe ihre eigene Ernte in ausreichender Menge und Qualität einzufahren. Es führte nicht selten zum extenziellen Ruin. Sie leisteten Handdienste, (alles was man mit der Hand verrichtet) -Hacken, Obst pflücken. Als Spanndienst (anspannen eines Zugtieres) waren das, - Pflügen, Mist fahren. Als Schippendienste, -Errichtung von Bauwerken, Anlage von Straßen, Wassergräben und Landwehren, Rodungen 2) .
Quelle: katyretzlaff.de Im Nachbarort Wellen, um 1900 (?) im Hintergrund Eichenbarleben um 1945(? )
Quelle: 1) Ausführungen von Dr. Friedrich Danneil in Beitrag zur Geschichte des magdeburgischen Bauernstandes 2) aus Wikipedia
Foto: Wellen am Teich, um 1900. Gut zu sehen auch die damalige Bekleidung.
Quelle: 1) Ausführungen von Dr. Friedrich Danneil in Beitrag zur Geschichte des magdeburgischen Bauernstandes 2) aus Wikipedia 3) deutschland-im-mittelalter.de 4) Die Wüstungen im Nordthüringgau Prf.Dr. G.Hertel
In unserer Gegend gab viel Land und wenig Bevölkerung als sich die verschiedenen Stämme nach der Völkerwanderung, die um 570 endete und ca. 200 Jahre zuvor begann, niederließen. Verschiedene Stämme wie Thüringer, Sachsen, Wenden, Franken, Gothen, Vandalen, Langobarden usw., teilten sich das Land auf. Als Angehörige ihres Stammes waren sie freie Menschen. Es gab wenig Städte, die überwiegende Zahl der Bevölkerung lebte als Bauern auf dem Land. Hinzu kamen noch die Stände der Geistlichen und der Adel. Diese „Freien“ „Bauern“ (Stammesangehörige) hatten auf Ihrer Suche nach geeignetem Land kriegerische Auseinandersetzungen geführt. Angehörige von anderen Stämmen, die nicht getötet wurden, hat man als Gefangene mitgeführt und mussten als Leibeigene im Stamm Dienste leisten. 3)

Bauernhöfe und Dörfer

Die freien Männer des Frühmittelalters wohnten mit ihren Familien meist in Einzelhöfen. Dörfer gab es auch schon, jedoch nicht so, wie wir sie uns heute vorstellen, dass mehrere Häuser gedrängt auf einem Fleck stehen und in der Mitte der Dorfplatz. Nein, die Dörfer des Frühmittelalters sahen so aus, dass jedes Haus einzeln stand und von Hof-, Garten- oder Feld umgeben war. Es waren auch sehr wenige Häuser, die zu dieser „Dorfgemeinschaft“ gehörten und sie standen etwas entfernt voneinander. Wer nicht in einem solchen Dorf wohnte, der lebte, wie schon erwähnt, in einem Einzelhof, der irgendwo in der Landschaft stand, umgeben von Garten und Zaun, Feld, Wiese oder Wald. Die Häuser der Bauern waren aus Holz, mit Lehm verstrichen und hatten ein Dach aus Stroh, das bis kurz über den Boden reichte. Fenster aus Glas hatten diese Häuser noch nicht. 3)
Wie Hemsdorf zu seinen Namen kam ? Die Ortschaften werden nur klein gewesen sein, „… wahrscheinlich zum großen Teile Einzelansiedlungen, für welche die Sachsen und wohl auch die Thüringer eine besondere Vorliebe hatten. Dafür liefern auch die Namen von sehr vielen Ortschaften einen Beweis, die aus einem Personennamen und dem Zusatz mit - leben, -stedt, -dorf gebildet sind, wie z. B. Ottersleben, Dodeleben, (Dreileben?, Rodensleben?), Bernsdorf, Leversdorf, (Hermsdorf?, Hemsdorf?), Okstedt, Förderstedt, (Drackenstedt?).“ 4) Aber wie man weiß, hat sich der Name auch im Laufe der Zeit immer wieder verändert.
HELMUUARDESDORP (?), HEMMENTORPE,  HELMERIKESDORP, HELMWARDESTORP;  HEMEKESDORP,   HEMERKESDORP,  HEMERIKSDORF,  Hemsdorf
Abbildung: Um 500. Ein freier Bauer reitet mit seinem Sohn und Gefolgschaft zur Jagd durch die noch fast unberührte Natur. Zeichnung von H. Leutemann. 3)
Abbildung: Ein typischer Bauernhof im Frühmittelalter. Aus der Wohnstube qualmt das Essen, die Familie genießt den Tag, Pferde und Gänse laufen auf dem Hof herum, rechts werden Holz und Fell getrocknet. Zeichnung von H. Leutemann. 3)
in der wir heute leben gehörte ehemals zum Nordthüringgau und war der größere Teil dieses Territoriums. 4) Als Gaue bezeichnete man durch die Natur abgegrenzte Landflächen wie Bäche, Flüsse,Täler, Hügel, Berge.
Zur damaligen Zeit ergab sich eine Disproportion zwischen Bevölkerung und Ortschaften. Durch die Art der Besiedlung gab es im Verhältnis gesehen mehr Ortschaften als Bewohner, auch die Wüstungen (verlassene Ortschaften, Siedlungen) zu einer bestimmten Zeit sind als Siedlung oder Dorf anzurechnen.

Das Dorf Wanzleben,

889 gegründet, erhielt an einem Ostersonnabend im Jahre 1376 das Stadtrecht. (nach 487Jahre als Dorf). Erzbischof Peter de Bruma war es, der Vertretern des Ortes Wanzleben im Jahr 1376 eine Urkunde zur Stadterhebung übergab. (Volksstimme 23.04.2011)

aus der Hemsdorfer

Geschichte

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Titelbild: Oben vermutlich das erste Hemsdorfer Auto von Horst Sixtus. Das Foto zeigt die Ankunft des Brautpaares, Ilse und Rudi Meyenberg, in den 50er Jahren.
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Hemsdorf - Dorf oder Siedlung ?

Die Börde

Im gesamten Mittelalter herrscht ein Abhängigkeitssystem was man als Grundherrschaft bezeichnet. Es ist der wichtigste Baustein des Feudalismus. Neben den Geistlichen gibt es den Adel und den Nichtadel. Der Adlige ist höher gestellt als der Nichtadlige und ein Krieger zählt mehr als der Bauer. Das Rechtsverständnis der Grundherrschaft besagt, dass Grund und Boden mit allen darauf lebenden Menschen einen Herren hat. Dieser überlässt sein Land den Bewohnern zur Bewirtschaftung und erhält dafür eine Gegenleistung. Obwohl seit 1230 der Sachsenspiegel geschrieben „Eike von Repgow“ gibt und als älteste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters gilt , sind die Rechte und Pflichten des Grundherren unausgeglichen. Es gilt der Stand, in den ein Mensch hineingeboren als wesentlich. Die Rechte und Pflichten des Grundherrn sind unausgeglichen. Die Rechte übersteigen seine Pflichten bei Weitem. Seine Pflicht ist es, den Bewohnern seines Landes Schutz vor kriegerischen Überfällen und Fürsorge in unverschuldeten Notlagen wie etwa Krankheit zukommen zu lassen . Seine Rechte beinhalten den Anspruch auf prozentuale Beteiligung an den landwirtschaftlichen Erträgen, die die Bauern erwirtschaften, und auf deren Erbringung von Frondiensten. Weitere Rechte sind das Aufenthaltsbestimmungsrecht über die Bewohner seines Landes sowie das Recht, im Falle eines Heiratswunsches eines seiner Bauern zu bestimmen, ob diese Heirat vollzogen werden darf. Da die Gerichtsbarkeit zumeist ebenfalls durch die Grundherrn ausgeübt wird, werden strittige Fälle nicht objektiv betrachtet und häufig zu ihren Gunsten entschieden 2 ).

Die Grundherrschaft als Rechtssystem

Foto links um 1945 : Ein Bauer pflügt den Acker, im Hintergrund das Dorf Eichenbarleben, um 1945
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1271 wurde Hemsdorf erstmals urkundlich erwähnt

Wenn aber dem Kloster Meyendorf eine Hufe (ca. 12 Hektar, gleich 12.000 m²) und eine Hofstelle in Hemekesdorp durch Heinrich und Arnold von Ammendorf geschenkt wird muss dieses „Dorf“ , dieser „Hof“ , diese „Stelle“ , schon existiert haben. Wie viele Hofstellen wird es damals wohl in Hemekesdorp gegeben haben?
Foto von Burghardt Pitschmann
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Schauschmieden in der Schmiede von Hermann Schlüter (rechts) und Werner Rzehak, er lernte bei „Männe“ sein Handwerk.