in der Zeit des
II. Weltkrieges
Erinnerungen und Erlebtes, aufgeschrieben von Rudolf Werner
Die
Zeitspanne
vom
Beginn
des
Krieges
im
Jahr
1939
bis
zum
Kriegsende
des
Jahres
1945.
Von
seinen
Einwohnern,
seinen
Kriegsteilnehmern
als
Soldaten,
den
Kriegsgefangenen,
den
Zwangsarbeitern, den Ausgebombten, den Evakuierten und den Ostflüchtlingen.
Das
was
ich
aus
dieser
Zeit
niederschreibe,
sind
hauptsächlich
meine
Erinnerungen,
wie
sie
ein
Schuljunge
von
damals
im
Gedächtnis
behalten
hat.
Am
Ende
des
Krieges
war
ich
14
Jahre
alt.
Es muss wohl 1938 gewesen sein, als in Polen wohnende Volksdeutsche von der hiesigen Bevölkerung ermordet wurden.
Dieses
Verbrechen
nahm
die
deutsche
Regierung
zum
Anlass,
um
die
Deutschen
gegen
die
Polen
aufzuhetzen
und
den
Vorwand
für
den
Krieg gegen das kleine Land.
Die
Berichte
über
die
Gräueltaten
an
den
Volksdeutschen,
entzündete
auch
den
Volkszorn
der
Hemsdorfer
über
die
,,Pollacken“,
wie
sie
als
Slawen, nach der neuen Rassenlehre der Nazis, betitelt wurden.
Dieses
Verbrechen
nahm
die
deutsche
Regierung
zum
Anlass,
um
die
Deutschen
gegen
die
Polen
aufzuhetzen
und
den
Vorwand
für
den
Krieg gegen das kleine Land.
Die
Berichte
über
die
Gräueltaten
an
den
Volksdeutschen,
entzündete
auch
den
Volkszorn
der
Hemsdorfer
über
die
,,Pollacken“,
wie
sie
als
Slawen, nach der neuen Rassenlehre der Nazis, betitelt wurden.
Ich höre noch meinen
Großvater Gottlieb Büttner
schreien:
,
,datt kann sick der Adolf ( Hitler ) nich jefallen laaten; Kriech mott et jewen".
Und der Krieg, der Überfall auf Polen , begann ja bald darauf am 1. September 1939 .
Wie
schnell
man
einen
Kriegsgrund
erfinden
kann,
haben
uns
die
Amerikaner
und
Engländer
gezeigt,
als
sie
völkerrechtswidrig,
auf
Grund
gefälschter
Beweise
von
angeblichen
Massenvernichtungswaffen,
vor
zwei
Jahren
den
Irak
überfallen haben.
Wenn man einen Hund schlagen will, dann findet man einen Knüppel, besagt ein Sprichwort. Wie wahr!
Vom
Polenfeldzug
weiß
ich
nichts
zu
berichten,
ebenso
wenig
vom
Frankreichfeldzug,
welcher
im
Sommer
1940
stattfand.
Von
den
Hemsdorfern,
die
als
Soldaten
daran
teilnahmen,
ist
mir
nur
Martin
Braumann
bekannt.
Derselbe
kam
mit
einer
schweren
Verwundung,
welche
er
am
Kopf
erlitten
hatte,
aus
Frankreich
heim.
Er
muss
wohl
große
Schmerzen
gelitten
haben,
so
sagte
man.
Das
dürfte
auch
der
Grund
dafür
gewesen sein, dass er sich in der elterlichen Scheune erhängte.
Nach
den
Siegen
über
Polen
und
Frankreich
war
die
Kriegsbegeisterung
der
Leute
im
Ort
riesig
groß.
Kein
Wunder,
waren
doch
die
Kameradschaften
der
I.
Weltkriegsteilnehmer,
des
,,Stahlhelm",
des
Ludendorff
Bund,
und
dann
natürlich
der
hiesigen
SA,
die
Speerspitze
der
Machthaber,
gefolgt
von
den
einfachen
Parteigenossen,
den
Jugendorganisationen
der
Hitlerjugend
(HJ)
und
vom
Bund
deutscher
Mädchen
(BDM).
Auch
Frauen
waren
in
einer
Organisation.
Hemsdorf
war
eine
Hochburg
der
Nationalsozialisten.
Es
dürfte
nahezu
die
Mehrzahl
der
Erwachsenen
das
runde
Parteiabzeichen
mit
dem
Hakenkreuz
in
der
Mitte
am
Revers
stecken
gehabt
haben.
Den
Müttern
und
den
Kindern
galt
die
besondere
Fürsorge
der
Regierenden.
Ab
der
Zahl
von
6
Kindern
erhielten
die
Mütter
ein
Mutterkreuz,
ein
Abzeichen,
ähnlich
dem
heutigen
Bundesverdienstkreuz
aussehend.
Meine
Großmutter
Werner
trug
ihr
Mutterkreuz
immer
stolz
bei
Festlichkeiten
(7
Kinder
hatten
die
Großeltern
Emma
und
Friedrich
Werner).
Nach
der
Geburt
meiner
jüngsten
Schwester
Erika
1941,
dem
6.
Kind,
erhielt
auch
meine
Mutter
ihr
“Kreuz”.
Als
die
Amerikaner
als
Besatzung
in
Hemsdorf
einzogen,
war
das
Kreuz
das
erste,
was
sie
aus
lauter Angst versteckte.
Die
Hitler
Gläubigkeit
hatte
ja
seinen
Grund,
den
ich
erwähnen
muss,
um
die
Begeisterung
der
Menschen
für
den,
Führer
zu
verstehen.
Nach
der
Machtergreifung
1933,
brachte
die
Reichsregierung
in
wenigen
Jahren
die
6
Millionen
Arbeitslose
in
geregelte,
bezahlte
Arbeit
unter.
Ob
in
den
Staatsbetrieben
wie
der
Reichsbahn,
der
Post,
dem
Reichsarbeitsdienst,
oder
in
der
wieder
florierenden
Wirtschaft.
Wenn
in
der
heutigen
-
sogenannten
sozialen
Marktwirtschaft
ein
50
-jähriger
Arbeitsloser
so
gut
wie
keine
Aussicht
auf
eine
bezahlte
Arbeit
hat,
so
wurde
damals
jeder
Arbeitsfähige
bis
zum
Rentenalter
beschäftigt.
Ein
Beispiel
aus
dem
Ort:
Mein
Hemsdorfer
Großvater,
Gottlieb Büttner,
bekam um 1936-37 als 63 -jähriger Maurer Arbeit beim Bau der Reichsautobahn auf dem Abschnitt Bornstedt - Irxleben.
Den
Familien
mit
mehreren
Kindern
wurde
mit
einem
Geldbetrag,
der
Kinderbeihilfe,
geholfen,
und
deren
,,magere"
Kinder
kamen
in
den
Genuss
einer ,,Kinderlandverschickung” (ich selbst 1940 auch).
Für
junge
Eheleute
wurde
ein
,,Ehestandsdarlehen"
gewährt.
Von
Horst
und
Anni
Poetig
,
die
neuvermählt
im
Haus,
heute
Bergstr.
5,
wohnten,
weiß
ich
es,
dass
sie
sich
Möbel
von
dem
Darlehen
kauften.
Nach
der
Zerschlagung
der
Gewerkschaften
1933,
hieß
die
neue
Organisation
“Arbeitsfront".
Diese
organisierten
Ferienreisen
und
schuf
Ferienquartiere
für
die
Berufstätigen.
KDF
nannte
sich
dies,
als
Abkürzung
für
“Kraft
durch
Freude".
Die
Olympiade
1936
in
Berlin,
auf
der
die
deutschen
Athleten
große
Erfolge
erzielten,
trug
zur
Begeisterung
für
den
Sport
bei.
Auch
die
groß
initiierten
Aufmärsche
bei
den
Reichsparteitagen
und
das
Auftreten
des
Führers
mit
seinen
Getreuen
auf
den
Kundgebungen,
verfehlten
ihre
Wirkung
nicht
auf
die
Massen.
Waren
es
doch
auch
die
Obrigkeiten
der
beiden
großen
deutschen
christlichen
Kirchen,
bis
hin
zu
deren
Pfarrern
und
Laien,
die
den
“Führer”
nahezu
“anbeteten”.
Das
erste
Gebot
Gottes,
du
sollst
nicht
andere
Götter
haben
mir,
hätte
sie
doch
wohl
vor
den
Folgen
dessen
Missachtung
bewusst sein müssen.
Dass
die
Verfolgung
von
Gottes
Volk,
den
Juden
durch
die
Nazis,
ein
Strafgericht
zur
Folge
haben
würde,
hätten
sie
aus
der
Bibellese wissen müssen.
Auch
der
Pfarrer
von
Groß
Rodensleben
mit
Namen
(gestrichen),
der
in
dieser
Zeit
dort
seinen
Dienst
versah,
gehörte
meines
Erachtens
zu
den
“Hitleranbetern”.
Seine
Beiträge
in
den
Gemeindeblättern
deuten
darauf
hin.
Aus
der
Begeisterung
für
die
neue Zeit, ist vieles vom damaligen Verhalten der Leute entschuldbar. Nach diesen kurzen Zwischenberichten nun weiter … ….
1940
- Die ersten Kriegsgefangenen treffen in Hemsdorf ein.
Als Gefangenenlager wird der Tanzsaal der Gastwirtschaft “Zum Schwarzen Adler” hergerichtet.
Die
Lage
war
ideal
zur
Überwachung
geeignet.
Der
Saal
lag
im
Obergeschoss
und
war
nur
durch
einen
Treppenaufgang
vom
Hof
her,
ein-
und
aus
zu
begehen.
Zur
Vermeidung
von
Fluchtversuchen
wurden
die
Fenster
mit
Stacheldraht
überspannt.
Den
einzigen
Zugang
sicherte
nach
der
Belegung
des
“Lagers”
ein
Wachposten
ab.
Soweit
ich
mich
daran
erinnere,
bestand
das
Wachpersonal nicht aus Wehrmachtsangehörige.
Foto
von
mir
nach
der
Wende
um
1993
aufgenommen.
Küssners
Saal
wurde
um
die
Jahrhundertwende
(1900)
auf
den
unteren
Horbachschen
Stallgebäude
errichtet.
Hilda
Küssner
,
die
Tochter
von
Hermann
Horbach
war
Kriegerwitwe
und
Alleinerbin.
Ihr
Mann
und
ihr
einziger Bruder sind im 1. Weltkrieg gefallen.
Foto:
Eingang
zur
Treppe
in
den
Saal
war
die
mit
den Stufen davor.
Und
dann
trafen
sie
ein,
Kriegsgefangene
junge
belgische
Soldaten,
in
ihren
hellbraunen
Uniformen
sahen
sie
recht
schmuck
aus.
Ansichtig
bekamen
wir
sie
aber
erst,
als
man
sie
zur
Arbeit
einsetzte.
Als
“Arbeitsfeld”
hatte
man
für
sie
den
Diek,
unseren
Dorfteich
ausersehen.
Das
Wasser
wurde
abgelassen
und
dann
begannen
sie
in
Handarbeit
mit
der
Entschlammung,
“Utmodderung”.
Damit
sie dieses trockenen Fußes verrichten konnten, hatte man ihnen, woher auch immer, Holzländer Holzschuhe gegeben.
Von der Angerseite her begann die Aktion, die nach nicht einmal Erreichen eines sechsten Teiles der Teichfläche ein Ende fand.
Eines
Tages
waren
die
Gefangenen
aus
Hemsdorf
verschwunden.
Die
Ausschachtung
die
sie
im
Teich
hinterlassen
hatten,
war
aber
so
tief,
dass
sich
abends
die
Ackerpferde,
wenn
sie
zur
Tränke
in
das
Wasser
gingen,
sich
bequem
zur
Erfrischung darin wälzen konnten.
Die
belgischen
und
holländischen
Kriegsgefangenen
wurden
schon
nach
wenigen
Monaten
der
Gefangenschaft,
nach
Hause
entlassen.
Das
war
von
Hitler
ein
raffinierter
Schachzug,
und
brachte
ihm
bei
der
Bevölkerung in den beiden Ländern große Sympathie ein.
Da
vor
allen
die
Holländer
ein
große
Reichspartei,
mit
ähnlichen
Programmen
wie
die
NSDAP
der
Nazis
hatten,
meldeten
sich
zahlreiche
Freiwillige
zu
den
SS
Divisionen
zum
Einsatz
gegen
die
“Bolschewisten”,
und
nahmen
am
Krieg
an
der
Ostfront
teil.
Kaum
waren
Teile
der
Ostgebiete
besetzt,
da
zogen
schon
einige
holländische
Siedler
dorthin
und
errichteten
Häuser.
Zehntausende
Freiwillige,
als
Fremdarbeiter,
arbeiteten
während
der
Kriegszeit
im
Reichsgebiet,
und
verdienten
dabei
gutes
Geld,
während
die
polnischen,
französischen
und
russischen
Gefangenen
oft
unter
unmenschlichen
Bedingungen,
und
fast
ohne
Entlohnung
schuften
mussten.
Da
verstehe
wer
will,
die
oft
feindseligen
Einstellung
einiger
Leute
gegen
uns
Deutsche,
und
dieses
Jahrzehnte
nach
Kriegsende.
Über
die
Gruppe,
der
aus
vielerlei
Nationen
bestehenden
Truppe,
welche
zur Kriegszeit das Hemsdorfer Wirtschaftsleben, die Landwirtschaft, in Gang hielt, schreibe ich an anderer Stelle.
Einige der obigen Bemerkungen, sind meine persönliche Meinungen.
Foto
aus
dieser
Zeit
in
Groß
Rodensleben.
E
s
könnte
im
Februar
-
März
1941
gewesen
sein,
als
Hemsdorf
und
die
umliegenden
Dörfer
Einquartierung
erhielten.
Es
waren
Einheiten
von
Fallschirmjägern,
welche
in
einem
Übungsmarsch
-
mehr
Gewaltmarsch
-
aus
der
Nähe
von
Braunschweig
kommend,
bis
zu
uns
marschierten.
Bevor
sie
eintrafen,
war
der
ganze
Ort
in
freudiger
Erwartung.
Wir
Kinder
standen
eingangs
der
Chaussee,
wo
auch
der
Dreileber
Feldweg
endete,
und
warteten
auf
ihr
Kommen.
Und
dann
kamen
sie
heran
marschiert.
Viele
von
ihnen
humpelten
und
waren
am
Ende
ihrer
Kräfte.
Sanitätsfahrzeuge
versorgten
die
Gehunfähigen.
Für
uns
Kinder,
die
mit
ihnen
bis
in
den
Ort
mitmarschieren
durften,
war
es
das Ereignis.
Die
Quartiergeber
erzählten
dann
auch
von
den
Qualen,
welche
die
Betroffenen
durch
ihre
blutiggelaufenen
Füße
aushalten
mussten.
Die
Fürsorge
der
Hemsdorfer
war
groß,
und
es
bahnten
sich
auch
Freundschaften
an.
Unsere
Nachbarin
im
“Langen
Haus”,
Else
Thormeyer,
schloss
auch
mit
einem
Fallschirmjäger
Freundschaft,
aus
der
dann
eine
Brieffreundschaft
wurde.
Diese
fand
ein
Ende,
als
sie
die
Nachricht
erhielt
für
Führer
und
Vaterland
gefallen.
Hemsdorfer
Schulmädchen
schrieben
Briefe
an
“unbekannte”
Soldaten,
so
auch
1941 die damals 11-jährige
Ilse Werner
aus unserer Schule.
Der
Briefpartner,
der
Pilot
Hermann
Euscher
aus
Herfort
,
lernte
bei
einem
Urlaub
ihre
Cousine
Lisa
Werner
kennen,
welche
auch
Urlaub
von
der
LBA
(Lehrerbildungsanstalt)
in
Paderborn
hatte
und
in
Hemsdorf
weilte.
Zu
dieser
Zeit
musste
wohl
auch
der
Liebesgott
Amor
in
Hemsdorf
zugegen
gewesen
sein,
denn
aus
Lisa
und
Hermann
wurde
ein
Liebespaar
.
Herrmann
Euscher
kehrte
gesund
aus
dem
Krieg
heim.
1945
heirateten
sie
in
Herfort,
und
leben
heute,
im
Jahr
ihrer
Diamantenen
Hochzeit
in
Hannover-Langenhagen.
An
einen
mächtigen
Motorenlärm,
verursacht
durch
3
im
Tiefflug
über
Hemsdorf
hinwegdonnernden
4-motorigen
“Condor”,
entsinne
ich
mich
noch.
Was
uns
dabei
in
Angst
und
Schrecken
versetzte,
sollte
1944
ein
Liebesgruß
des
Fliegers
Hermann
an
seine
Lisa
sein,
die
sich
aber
an
dem
Tag
in
Magdeburg
befand.
[
Siehe
dazu
auch:
“Eine
Ehrenrunde
im
Tiefflug
über
Hemsdorf”,
auf dieser Homepage.]
Ein
anderer
Pilot
aus
Hemsdorf,
“
Mutti”
Hartmanns
Sohn
Wilhelm
Oelker
,
flog
auch
mit
seiner
HE
(Henkel)
111
im
Tiefflug
über
uns
hinweg,
als
wir
als
Kinder
auf
dem
Scheibenberg
Rüben
verzogen.
Er
fand,
wie
viele
seiner
Schulkameraden
auf
anderen
Schlachtfeldern,
den
Fliegertod.
Bei
dem
Bodenpersonal
der
Luftwaffe
tat
noch
Ernst
Meyenberg
Dienst.
Die
Mehrzahl
der
Einberufenen
waren
Infanteristen.
Hans
Behrends
(später
hieß
er
Jacobczak
)
war
soviel
ich
weiß,
der
einzige
Soldat
bei
der
Kriegsmarine. Er war Matrose auf einem Schnellboot.
Foto: Nicht in Hemsdorf. Örtlichkeit unbekannt.
[Ich,
Rudolf
Werner,
war
gerade
9
Jahre]
begannen
dann
laufend
die
Einberufungen
zur
Wehrmacht.
Es
betraf
zuerst
die
Jahrgänge etwa von den Geburtsjahren 1910 - 1920 an. [Mein Vater, Willi Meier, ist Geburtsjahr 1912]
Vor
mir
liegt
ein
Schulfoto
aus
dem
Jahr
1922.
Von
den
darauf
abgebildeten
Schuljungen,
30
an
der
Zahl,
haben
25
von
ihnen
Kriegsdienst geleistet. Gefallen sind 5 von ihnen.
Schulfoto aus dem Jahr 1922. Lehrer ist Karl Simon.
Auf
dem
Foto
auch
mein
Vater,
Willi
Meier
,
obere
Reihe
vierter
von
links.
Gefallen
sind
Heinrich
Braumann
or.
erster
vl.,
Herbert
Denecke
,
ur.
dritter
vr.,
Mit
auf
dem
Foto
meine
Tanten
Else
Meier,
untere
Mädchenreihe
vierte
vR.
und
Emmi
Meier
obere
Mädchenreihe, sechste vl.
Von
Schulfotos
aus
den
Jahren
1931
und
1934,
sind
von
den
dort
abgebildeten
22
Jungen
10
gefallen
oder
vermisst.
Zu
den
Vermissten,
sie
wurden
später
als
tot
erklärt,
zählten
Diejenigen,
deren
Tod
nicht
unmittelbar
festgestellt
worden
war.
Eine
junge
Frau,
Elise
Herzberg
,
kam
bei
einem
Bombenangriff
auf
den
Rüstungsbetrieb
Polte
in
Sudenburg
ums
Leben.
Sie
hinterließ
eine kleine Tochter namens
Karin
.
Während
die
älteren
Jahrgänge
überwiegend
Familienväter
waren,
und
bestimmt
nicht
gerne
in
den
Krieg
zogen,
konnten
es
die
jüngeren,
mit
einigen
von
ihnen
drückte
ich
noch
die
Schulbank,
nicht
abwarten,
um
endlich
Soldat
werden
zu
können.
Viele
von
ihnen
meldeten
sich
freiwillig zur Wehrmacht, aus Angst, der Krieg wäre zu Ende, und sie hätten nicht daran teilgenommen.
Erich
Meyenberg,
Jahrgang
1928
,
schilderte
mir
diese
Stimmung
derzeit unter seinen etwas älteren Kameraden.
Die
Stimmung:
Führer
befiel,
wir
folgen
dir,
war
ausgegeben,
und
wurde von den jungen Soldaten begeistert aufgenommen.
Der
Gedanke,
dass
sie
im
Kriegsgeschehen
umkommen
könnten,
schien
in
ihrer
Begeisterung
für
den
Führer
nicht
zu
existieren.
Mein
Cousin
Heinrich
(Heini)
Schwitzer
schrieb
einige
Wochen
bevor
er
gefallen
ist,
im
letzten
Brief
an
seine
Mutter
in
Hemsdorf:
“Wenn
ich
falle ist es nicht so schlimm, Hauptsache Papa kommt wieder zurück.”
Verteilerplan
für
den
Postverkehr
der
NSDAP
im
Kreis
Wolmirstedt
um
1940. Museum Wolmirstedt
Zur
Einquartierung,
welche
ich
auf
Seite
5
[auf
einer
vorherigen
Seite] erwähnt habe, soll noch einiges hinzugefügt werden.
Im
Dreilebener
Quartier
befand
sich
auch
ein
Fallschirmjäger
der
Boxweltmeister
Max
Schmeling
.
Diese
Einheit
sprang
im
Balkankrieg
über
Kreta
ab,
und
musste
im
Kampf
mit
den
englischen Verteidigern große Verluste beklagen.
Mit
dem
Feldzug
gegen
die
Sowjetunion
und
dem
Afrika
Feldzug
begann
das
große
Sterben,
auch
der
im
Krieg
aus
Hemsdorf
teilnehmenden
Soldaten.
Ein
Beweis
dafür,
dass
die
Wehrmachtsführung
den
Feldzug
gegen
die
Sowjetunion
schon
im
Sommer
1940
plante,
möchte
ich
an
einem
Beispiel
aufzeigen.
Wir
befanden
uns
derzeit
nur
im
Kriegszustand
mit
England,
und
wofür
benötigten
die
Strategen
dafür
über
30-jährige
Familienväter
als
Huf- und Wagenschmiede?
Mein
damals
32-jähriger
Vater
Rudolf
Werner
,
von
Beruf
Huf
-und
Wagenschmied,
Vater
von
5
Kindern,
wurde
im
Herbst
1940
zur
Wehrmacht
eingezogen.
Mit
ihm
noch
ältere
Schmiede
aus
der
näheren
Umgebung
(aus
Domersleben
G.
Stitz
,
und
ein
anderer
aus
Tundersleben).
Nach
ihrer
Grundausbildung
über
den
Winter
40/41
in
Halberstadt,
kamen
sie
zu
einer
Einheit
welche
aus
Pferdebespannten schweren Artillerie bestand.
Gleich nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Herbst 1941 kam ihre Einheit zum Einsatz.
Über unwegsames Gelände und durch Sümpfe, kämpften sie über Lemberg hinaus weiter in Richtung Moskau.
Dann
kam
der
eisige
Kriegswinter
1941/1942
mit
Kälte
nahe
-30Grad
und
reichlich
Schnee,
wodurch
der
Vormarsch
zum
Erliegen
kam.
Fotos
von
Albert
Pitschmann:
N
ach
der
Musterung,
noch
mit
Blumen
am
Rock
wird
auf
der
Hemsdorfer
Chaussee
schon
mal der Parademarsch eingeübt.
Von
links:
Erich
Werner
,
als
Meldereiter
in
Russland
vermisst.
Hermann
Schwitzer
,
Kanonier,
Küstenschutz
in
Norwegen.
Gerhard
Biermann
,
Infanterist
in
Russland gefallen.
Oberes
Foto:
Möglicherweise
bei
Beendorf
im
Lappwald
um
1934.
Wegen
der
hohen
Arbeitslosigkeit
hatte
sich
mein
Vater
zum
Reichsarbeitsdienst
gemeldet,
um
ein
paar
Pfennige
zu
verdienen,
wie
er
mir
mal
gesagt
hatte.
Willi
Meier auf dem Rad vierter vl.
Nach
Erzählungen
meines
Vaters
erfroren
viele
Zugpferde,
besonders
die
verwundeten.
Die
Schmiede
hatten
auch
große Mühe den verstörten Pferden die Hufe zu beschlagen.
Es
war
dann
wohl
die
Geburt
meiner
jüngsten
Schwester
Erika
als
6.
Kind,
die
mein
Vater
verhalf
von
der
Front
zurück
in seine Heimatgarnison Hannover abkommandiert zu werden.
Hitlers
Befehl,
bei
der
Geburt
des
6.
Kindes
die
Väter
sofort
von
der
Front
abzuziehen,
hat
ihm
wahrscheinlich
das
Leben gerettet.
Für
die
Grimmige
Kälte
im
russischen
Winter
fehlte
unseren
Soldaten
die
nötige
Winterkleidung,
so
dass
unzählige
von ihnen schwere Erfrierungen, hauptsächlich an Händen und Füßen davon trugen..
Die
Deutschen
mit
Strümpfen
und
Fußlappen
in
“Knobelbechern”,
Lederstiefeln,
und
die
Russen
mit
warmen
Filzstiefeln an den Füßen für den Winterkrieg ausgerüstet.
Foto:
Hemsdorf
vor
der
Eiche,
gegenüber
Bäckerei
Kunkel.
.
Posieren
vor
der
Kamera:
Die
Hemsdorfer SA-Gruppe.